Mittwoch, 28. Februar 2018

Moussaka - fleischlos, nicht freudlos


Ich lehne ich mal weit aus dem Fenster und nenne das hier Moussaka, obwohl kein Hackfleisch oder Béchamel-Käse-Eiersauce verwendet wurden. Aber es ist immerhin ein Auflauf mit Kartoffeln und Aubergine, leicht griechisch gewürzt und mit Feta. Das passt dann schon, finde ich. Natürlich auch zu meinem momentanen gnadenlosen Selbstversuch, Wochentags fleischlos zu leben. Ich weiß, das ist riskant und bin mir nicht sicher, ob meine Krankenversicherung etwaige Folgeschäden übernimmt ("Herr Doktor, ich bin völlig unterfleischt!") aber es ist die reine Neugier, die mich zu diesem temporären Wechsel im Ernährungsstil treibt. Man mag es kaum glauben, aber in der "Tag-Liste" dieses Blogs (rechte Seite) bildet die Kategorie "Vegetarisch" die weit größte Gruppe.

Montag, 26. Februar 2018

Spaghetti mit Avocadopesto und pochiertem Ei


Ich stehe ja nicht gerade im Ruf, Vegetarier zu sein. War ich aber mal und ich sage immer, das waren die schlimmsten 15 Minuten meines Lebens. Trotzdem möchte ich (mal wieder) versuchen, den Fleischkonsum während der Woche zu minimieren. Lecker essen möchte ich trotzdem und wer jetzt denkt, die nächsten Tage kämen nur Vollkornpasten, geschrotete Chiasamen oder Grünkernsuppen, der täuscht sich. Zum Glück ist fleischlos heutzutage nicht mehr freudlos und es gibt spannende Dinge.

Wo ich Fleisch am wenigsten vermisse, ist bei Pasta, deshalb fange ich auch heute damit an. Es gibt nämlich ein Avocadopesto. Habe ich auch schon mal gehabt, aber das war durch Knoblauch und Peperoni rustikaler. Heute ist es ein wenig feiner und besonders das poschierte Ei gibt dem Ganzen eine besonderen Touch.

Samstag, 24. Februar 2018

Stuffed Deep Dish Pizza Chicago Style


In den USA gibt es grundsätzlich zwei Pizzaschulen. Zum einen gibt es die Pizza New York Style, die mit dünnem Boden und spärlichem Tomatensauce-Mozzarella Belag dem italienischen Original nahe kommt. Zum anderen haben wir dann den Chicago Style, bei dem das herzhafte Gebäck einen hoher Rand hat und fast schon eher einem Gemüsekuchen gleich kommt. Das erscheint auf den ersten Blick wenig italienisch, erinnert den Kenner neapolitanischer Küche aber an die Pizza rustica alla napoletana.

Mittwoch, 21. Februar 2018

Schnelles Juvetsi mit Huhn - Giouvetsi Kotopoulo


Juvétsi ist ein in Griechenland beliebtes Sonntagsessen. Normalerweise wird es im Ofen gebacken. Da in früherer Zeit aber nicht jeder Privathaushalt einen eigenes Backrohr hatte, wurde das Gericht zu Hause in einen Tontopf gefüllt, mit Namen beschriftet und vor dem Kirchgang zum Bäcker gebracht. Der schob das dann in seinen großen Ofen und wenn die Gemeinde Mittags nach Hause ging, konnte sie das fertige Mahl dampfend heiß mit nach Hause nehmen, ähnlich den französischen Pommes de Terre Boulangères.

Dienstag, 20. Februar 2018

Risotto alla Boscaiolo mit Zitronen-Honig Huhn


Der Boscaiolo fällt Bäume, dass ist sein Metier. Diese findet er vornehmlich im Wald. Da findet man aber nicht nur Bäume, sondern auch Pilze, die der fleißige Holzfäller so nebenbei pflückt und sie dann, nach getaner Arbeit mit nach Hause bringt, um eine leckeres Mahl davon zu genießen. Deshalb hat die italienische Bezeichnung alla Boscaiolo, also "nach Holzfällerart" im etwas mit Pilzen zu tun, ähnlich wie das Cacciatore, also nach "Jäger Art", denn dieser Berufsstand ist scheinbar auch, was das Pilzsammeln angeht, emsig unterwegs. Vielleicht hat auch der Jäger das Huhn für das heutige Essen erlegt und es dem Holzfäller vorbei gebracht und dann haben sie es zusammen gegessen, ich weiß es nicht, ich war nicht dabei. Außerdem habe ich das Rezept spontan und ohne vorher zu recherchieren gekocht und erst beim Anrichten an den Holzfäller gedacht. Ein wenig nachträgliche Recherche hat ergeben, dass es das so ähnlich wirklich gibt (warum auch nicht?). Nur die Kombination von Reis, eigentlich primo piatto und Fleisch (secondo piatto) in einem Gericht ist nicht klassisch italienisch, aber auch im Stiefelland, so habe ich mir sagen lassen, wird piatto unico, also das Hauptgericht in einem Gang, immer populärer.  

Samstag, 17. Februar 2018

Steinbeißer auf Kartoffelpüree mit Erbsen-Möhren-Gemüse


Fischstäbchen mit Kartoffelbrei und Erbsen-Möhren-Gemüse kennt jeder. Früher, ich erinnere mich noch schwach, kam das Gemüse aus der Dose oder einem Glas. Was man diesen Gewächsen in der Fabrik vor dem Abfüllen angetan hat, weiß ich zwar nicht, war aber wohl der Grund, warum ich das als Kind gehasst habe, mehr noch als glibschige Dosenpilze. Grüne Bohnen aus der Dose ging irgendwie, aber besonders die Karotten hatten irgend so einen hustensaftartigen Geschmack an sich, der mich noch heute erschaudern lässt. Hier also deshalb mal die aufgepimpte Version. Nicht mit Fischstäbchen, sondern mit Steinbeißer.

Agretti mit Sardellen-Zitronen-Dressing


So was Dummes, da poste ich ein leckeres Rezept und lösche es dann dummerweise gleich wieder, also hier noch einmal. Agretti, auch Barba di Frate oder Mönchsbart genannt, ist ein hierzulande eher unbekanntes Gewächs. Er wird bei uns auch sicher nicht zum Liebling der Massen werden. Man muss das erdige, an Rote Bete erinnernde, leicht salzige Aroma mögen. In Italien, besonders in der Gegend um Rom, gilt er als Delikatesse, aber dort sind bittere Aroma allgemein beliebt. Ich finde, mit dem zitronigen Dressing schmeckt er richtig gut. Empfohlen wird auch, den grüne Bart in Olivenöl mit Knoblauch zu schwenken und dann mit Spaghetti und Käse zu vermischen.

Donnerstag, 15. Februar 2018

Rumpsteak mit Kräuterbutter


Ich werde oft gefragt - nun, ich werde oft natürlich gar nicht gefragt, aber ich muss schreiben "Ich werde oft gefragt", sonst geht das hier nicht weiter - ich werde oft gefragt: "Was ist eigentlich dein Lieblingsessen?" Ich antworte dann immer, das sei saisonabhängig. Im Winter eher Schmorgerichte, zur Muschelzeit eben Schalentiere, zwischen April und Juni viel Spargel, im Sommer Leckeres vom Grill, Pilze im Herbst, alles hat so seine Zeit. Was aber immer geht, ist ein gutes Steak. Das habe ich sogar aus der Pfanne lieber als vom Grill. Da fehlen zwar die Holzkohlearomen, dafür liefert der Stich Butter das Tüpfelchen auf dem i.

Dienstag, 13. Februar 2018

Gemüsesuppe - auch für Nicht-Vegetarier geeignet


Wer kennt das nicht? Man ist passionierter Fleischesser und bekommt Lust auf Suppe. Nehmen wir mal an, es gibt aber dummerweise nur vegetarische Gemüsesuppe und schon steht man vor einem moralischen Dilemma gewaltigen Ausmaßes. Was tun? Soll man gegen die eigene Gesinnung handeln und fleischlos essen? Dazu sollte niemand gezwungen werden. Aber ich habe da einen Trick parat, den ich gleich mit der Weltoffenheit teilen werde.

Montag, 12. Februar 2018

Saftige Hähnchenbrust


An Hähnchenbust scheiden sich die Geister. Die einen mögen sie, weil sie neutral schmeckt und so vielseitig einsetzbar ist, die anderen finden sie aus demselben Grunde eher langweilig. Die einen schätzen das magere Fleisch, den anderen fehlt Fett als Geschmacksträger. Ich denke, dass viele, die Hähnchenbrust nicht mögen, bisher einfach nur trockene, überkochte Produkte kennen. Die landen dann auch schon mal als Convenience-Produkt vorgart auf dem Salat im Bistro und sind meist trockener, als die Atacamawüste. Das muss nicht sein und man kann ganz leicht saftiges Brustfilet garen, wenn man ein paar Dinge beachtet.

Samstag, 10. Februar 2018

Avocadosuppe


Heute morgen waren wir auswärts "brunchen", deshalb heute Abend nur ein kleines Süppchen. Das hat es aber in sich, denn obwohl vegetarisch und ohne die Crème Fraîche Deko sogar vegan, ist Avocado in der Suppe und wir alle wissen ja, dass man diese grüne Frucht auch "Butter des Urwalds" nennt. Es muss also keiner, wenn auch barfuß, hungrig ins Bet gehen.

Die Idee für die Suppe kam mir, als ich eigentlich gar keine Idee für irgendwas hatte. Eigentlich wollte die Sous-Chefin Champignoncremesuppe, die Gattin schlug Brokkolisuppe vor. Beides hatten wir aber gerade erst. De Konsens schien aber der Wunsch nach Suppe zu sein, also lies ich den Blick über die Gemüsetheke schweifen. Irgendwie fiel mein Blicke dann auf einige Hass-Avocados und ich dachte mir, ich könnte mal etwas damit machen. Guacamole esse ich gerne. Das sollte es doch möglich sein, aus ähnlichen Zutaten, einen cremigen Dip in eine cremige Suppe zu verwandeln. Also schnell ein paar Zutaten zusammengesucht und ab nach Hause, in mein Versuchslabor im Keller von Schloss Westerhausen.

Freitag, 9. Februar 2018

Dim Sums


Heute war mir mal wieder nach etwas Chinesischem. Ich hatte aber keine Lust, groß im Wok herumzufuhrwerken, mir stand der Sinn eher nach Gedämpftem. Da bieten sich baozi natürlich an und da weiß ich auch, dass die Familie das mag. Ebenso Kohlwickel. Als deutsche Roulade bei uns gern gegessen, ist aber auch die arabische Version lecker. Chinesen machen so das ebenfalls gern, also habe ich auch ein paar davon gedämpft.

Donnerstag, 8. Februar 2018

Hühnereintopf mit Bohnen, Möhre und Paprika


Optisch keine Schönheit, aber schnell und rustikal. Eine leckeres Gericht, irgendwo zwischen Eintopf und Suppe. Könnte so aus Spanien oder Nordfrankreich stammen, ist aber heute bei mir "so nebenbei" und aus Zeitnot entstanden. Bei der täglichen Inspektion der heimischen Kühl- und Lagerstätten, kamen Hähnchenbrust und weiße Bohne zu Tage. Paprika und Möhre ist wegen der Meersäue auch immer vorrätig, also alles zusammengekippt - ein Schuss Weißwein schadet auch nie - und fertig. Bodenständig as it gets, aber wenn die Familie freiwillig aufsteht, um sich Nachschlag zu holen, weiß ich, dass ich nicht alles falsch gemacht habe.

Mittwoch, 7. Februar 2018

Butterflied Garlic Shrimps


Die einfachen Sachen sind oft die besten. Natürlich macht es Spaß, aus tausend Gewürzen, Pasten und Saucen ein indisches Curry zu zaubern, aber gerade in der feinen Küche gilt der Grundsatz: weniger ist mehr. Hat man gute Grundzutaten, sollte man nicht gegen sie anwürzen, sondern Kombinationen wählen, die sich gegenseitig heben. Seafood, Knoblauch und Zitrone, zum Beispiel, bilden eine delikate Menage à trois. Das weiß natürlich auch der französische Starkoch Éric Ripert, dessen Flaggschiff Le Bernardin in New York City nicht nur mit 3 Michelin-Sternen dekoriert ist, sondern auch regelmäßig in der Liste der weltbesten Restaurants zu finden ist.

Sonntag, 4. Februar 2018

Knuspriger Schweinebauch



Es gibt so Dinge, an denen ich nicht vorbeigehen kann. Ein schön gewachsener Schweinebauch gehört dazu. Da schmeiße ich dann spontan alle Planung über den Haufen und greife zu.Ich bin ja, was Braten angeht, ohnehin ein Freund durchwachsener Stücke wie Nacken oder dicke Rippe. Vorzugsweise am Knochen oder mit Schwarte, damit das Ganze schonender gart und mehr Geschmack entwickelt. Schiere Stücke, wie Schweinelachs oder so können mir dagegen meist gepflegt gestohlen bleiben. Das Schöne an Stücken wie diesen hier ist, dass sie schön saftig bleiben, man aber nach Belieben Schwarte und Fettschicht vor dem Essen entfernen kann. Warum jemand das wollen sollte, ist mir zwar schleierhaft, aber scheinbar scheuen die meisten heutzutage vor diesen Stücken zurück. Wenn ich beim Schlachter nach Braten verlange, greift die Bedienung meist schon aus Reflex zu irgendetwas filethaftem und beteuert: "Das hier ist schön mager". Schlimm, sowas.

Freitag, 2. Februar 2018

Chettinad Hühnchen (Madras Curry)


Vor den Erfolg haben die Götter bekanntlich den Schweiß gesetzt, das gilt scheinbar auch für hinduistische Deitäten. Wir reisen nämlich heute, wenn auch nur im Kochtopf, in die südindische Provinz Tamil Nadu, früher Madras geheißen, und auch da ist es wie bei vielen anderen asiatischen Gerichten auch: die Vorbereitung ist der anstrengendste Teil, das Kochen geht dann fast wie von selbst von der Hand. Klar, man muss auch einige Zutaten verfügbar haben und es mag verwundern, dass hier mit Zimt, Mohn, Kardamom und Co Dinge zum Einsatz kommen, die man hierzulande eher zum Backen verwendet, aber ich denke, es lohnt sich immer einen vernünftigen Gewürzvorrat zu haben. Dann aber bitte nicht im offenen Regal direkt über dem Herd, wie damals bei Oma, wo das Paprikapulver (edelsüß) nach zwanzig Jahren farblich nicht mehr vom Kerbel (gerebelt) zu unterscheiden war und beides durch Kochdampf und Fett die Konsistenz von Bernstein hatte.

Donnerstag, 1. Februar 2018

The Best of January 2018


Kinder, wie die Zeit vergeht. In 327 ist schon wieder Weihnachten und ich habe noch nicht einmal alle Geschenke! Aber wir wollen das Jahr lieber etappenweise angehen und erst einmal den Januar Revue passieren lassen, bevor wir uns dann Monat für Monat dem Jahre 2019 nähern. Auch im Januar wurde gekocht, es sind einige neue Follower hinzugekommen und die Zugriffszahlen haben sich erhöht. Immer noch weit entfernt von großen Blogs, aber über jetzt eigentlich tägliche Klickzahlen im vierstelligen Bereich freue ich mich schon. Hier die meist gelesenen Rezepte des letzen Monats, wobei zu bemerken ist, dass wir zwei vierte Plätze und damit keinen fünften haben.