Dienstag, 31. Oktober 2017

Wiener Saftgulasch


Es gibt ja mehrere Möglichkeiten, sich um ein Einreiseverbot in anderen Ländern zu bewerben. Der Versuch, nationale Klassiker nachzukochen ist in dieser Hinsicht eine gefragte Schlüsselqualfikation. Auch heute wird sicher einer kommen und sagen, mit Spätzle ist das ganz, ganz schlimm, weil da Knödel zugehören und auf Paprikaschote im Gulasch steht in Österreich ohnehin die Todesstrafe. Also bevor der Mob dann hier wieder mit Fackeln und Mistforken vor meinem Haus steht - eine solche Horde würde heute zu Halloween vermutlich nicht einmal bemerkt werden - schreibe ich noch schnell meinen Eintrag fertig trinke ein Glas Rotwein und ergebe mich der Vorfreude, morgen nicht arbeiten zu müssen.

Montag, 30. Oktober 2017

Der Trend zur Zweit-Tajine setzt sich durch ...


Zurück zu Hause nach ein paar Tagen Bundeshauptsadt mit der Familie habe ich mit Freuden festgestellt, dass nette Menschen meines Vertrauens ein Paket für mich angenommen haben. Darin befand sich meine neue Tajine. Im Gegensatz zur alten, die komplett unbehandelt ist, weist diese eine schöne Bemalung mit Lasur auf, lediglich die Unterseite des Tellers ist naturbelassen. Mal sehen, wie sich damit arbeiten lässt.

Donnerstag, 26. Oktober 2017

Nur mal so ... (Teil 114)


Endlich! Meine Dealer aus Münster haben mir ein Tütchen Marokkaner geschickt. Ich war schon die Wände hoch gegangen, so nötig hatte ich das. Feinste Ware, nicht gestreckt, das wird ein Weilchen reichen. Danke Anke und danke auch dir, Dirk. Falls sich jetzt jemand wundert, die Rede is natürlich von marokkanischem Ras el-Hanout, der sagenumwobenen Gewürzmischung der Bazare von Marakesch, Rabat und weiß der Geier wo. 

Dienstag, 24. Oktober 2017

Blanquette von der Maispoularde - oder doch ein Frikassee?


Blanquette oder doch Frikassee, ist das jetzt hier die Frage? Dem alten Mann ist es egal. Ja, das eine wird mit rohem Huhn gemacht, das andere aus gekochtem, aber was soll es? Auf dem Teller sieht es gleich aus und so schmeckt es auch. Also egal was es ist, ich mag es gerne und bereite es oft, natürlich in Varianten, zu. Am liebsten mit weißem Spargel, aber der ist momentan ja nicht erntefrisch und regional erhältlich, es sei denn, man wohnt in Peru. Das Zeug aus dem Glas darf da ruhig drin bleiben, den Weg in meine Töpfe und Pfannen oder gar auf meine Teller wird es jedenfalls nicht finden. Es sei denn, ich mache ein "So schlimm waren die 70er-Retro-Büffet".

Montag, 23. Oktober 2017

Karotten-Mais-Suppe mit Kokosmilch


Die Gattin wünschte sich eine, bei dem nasskalten Wetter wohltuende Suppe. "Mach doch was mit Möhre und Kokosmilch" war ihre Vorgabe. Kein Problem, wird erledigt. Für so was brauche ich nicht mal ein Rezept, da lege ich gleich so los. Dass dann am Ende wieder Dinge spontan zum Einsatz kommen, die im Zutatenbild nicht zu sehen sind, ist die logische Konsequenz. Ach so, wenn man auf den Garnelenspieß verzichtet,ist das Ganze nicht nur vegetarisch, sondern sogar vegan. Es sei denn, euer Olivenölhersteller benutzt tierische Eiweiße für den Etikettenkleber.

Sonntag, 22. Oktober 2017

Gourmet-Kochkurs bei Sternekoch Achim Schwekendiek


Ich stehe nun schon seit über 25 Jahren am heimischen Herd und koche. Ich bin hundertprozentiger Autodidakt und habe nie Kochunterricht gehabt. Auch wenn durch den Blog einige Menschen meine Rezepte gelesen und für gut befunden haben, sind nur wenige Bekannte und Verwandte in der Lage gewesen, die Resultate meiner Kocherei auch zu probieren. Ich möchte zwar gerne annehmen, mit meinem selbst erworbenen Können nicht allzu schlecht darzustehen, mir fehlt aber der Vergleich. Deshalb habe ich diesem Tag sowohl mit freudiger Erwartung, als auch einiger Skepsis entgegen gesehen. Die Gattin und die Sous-Chefin hatten mir nämlich zu meinem Geburtstag die Teilnahme an einem Kochseminar geschenkt. Solche Veranstaltungen finden bei uns im Dorf alle paar Monate im Küchenstudio Schütte statt und werden vom Küchendirektor des Schlosshotels Münchhausen, Achim Schwekendiek, abgehalten. Gründer der "jungen Wilden", zusammen unter anderem mit Stefan Marquard, hält Schwekendieks Küche seit Jahren erfolgreich einen Michelin-Stern. Der Mann kann also etwas und wenn ich in so einem Kurs, der sich auch noch ausgerechnet "Gourmetküche" als Thema gegeben hat, nicht untergehe, sollte es um meine Fertigkeiten doch nicht so schlimm bestellt sein.

Freitag, 20. Oktober 2017

Pollo a la cazuela


Die Gattin machte mich kürzlich darauf aufmerksam, das ein hiesiges Geschäft für Küchen- und Dekokram spanisches Terrakotta-Geschirr im Angebot hatte. Bei sowas kann ich ja nicht widerstehen. Ich habe dann alsbald eine mittelgroße cazuela erworben, dass ist eine pfannenartige Kasserole, in diesem Fall innen lasiert. Cazuela ist aber auch der Name von Gerichten, die in eben dieser Pfanne gekocht werden. 

Waldpilze mit Knoblauch


Heute wird es, jenseits aller tagespolitischer Entwicklungen, Spanisch. Den Anfang machen Knoblauchpilze, die man wunderbar als Tapas reichen kann. Viele Rezepte sehen hierfür Champignons vor, oftmals die braune Sorte, aber ich hatte noch ein paar Maronenröhrlinge (Braunkappen) von gestern übrig, die verarbeitet werden wollten. Das macht die Sache natürlich noch edler und vor allem schmackhafter. Ich hoffe auf ungeteilte Aufnmerksamkeit, wenn ich mir diesen Kalauer erlauben darf.

Donnerstag, 19. Oktober 2017

Poulet sauté chasseur mit frischen Waldpilzen


Was dem Italiener sein pollo alla cacciatore, ist dem Franzosen der das poulet sauté chasseur. Wer hier Sprachprobleme hat, dafür aber des Englischen mächtig ist, kann vielleicht vom Verb "to chase = jagen" her die deutsche Übersetzung des heutigen Rezepts ableiten. Es geht nämlich um ein Gericht "nach Jägerart". Meist hat das was mit Pilzen zu tun. Das Jägerschnitzel (nicht die Ost-Version aus panierter Wurstscheibe) ist ein Beispiel dafür, der leider aus der Mode gekommene Klassiker Steak Diane, benannt nach der römischen Jagdgöttin, ein anderes.

Dienstag, 17. Oktober 2017

Sahniges Kalbsragout mit Gemüse


Gerade bei Kalbsragout oder Geschnetzeltem gibt es zwei mögliche Herangehensweisen. Entweder man brät das Fleisch scharf an, lässt es aber innen rosa und gibt es am Schluss nur noch mal zum Aufwärmen an die Sauce oder man schmort das Ganze, bis es wieder zart wird. Für erstere Methode empfiehlt sich dann Filet und zum Schmoren würde man eher Nacken oder andere Partien nehmen, die länger brauchen, um zart zu werden. Ich hatte hier Medaillons aus der Keule, also Fleisch, das für beide Arten brauchbar ist. Da die Gattin aber keine Freundin von rosa Fleisch ist und ich auf der anderen Seite keine Zeit für lange Schmoreinsätze hatte, musste ich einen Kompromiss eingehen und das Fleisch durchgaren. Mit etwas Fingerspitzengefühl und Glück ist es dann  auch nicht zäh geworden. Und während im Fernsehen neben an das "Perfekte Dinner" aus meiner Heimatstadt und quasi Wohnort Hameln läuft, tippe ich hier und verdaue leise.

Montag, 16. Oktober 2017

Portugiesischer Kabeljau-Auflauf mit Tomate und Kartoffel


Zunächst einmal ein paar Worte in eigener Sache: 

Vielen Dank, Facebook, dass du es für nötig gefunden hast, mein "wesfood kitchen" FB-Profil zu deaktivieren, weil dies angeblich nicht der Name ist, unter dem ich im richtigen Leben bekannt bin. Ich will nicht spitzfindig sein, aber der Account diente dazu, diesem profitfreien Blog in den verschiedenen FB-Kochgruppen eine Stimme zu verleihen und bei den meisten dürfte ich als "wesfood" bekannter sein, als unter meinem Klarnamen Lars Westerhausen. Aber was rege ich mich eigentlich auf? 

Sonntag, 15. Oktober 2017

Hawaii-Burger


Die Ansage gestern war deutlich: "Morgen soll das Wetter schön werden. Lass uns grillen, ich möchte Burger." So etwas lasse ich mir nicht zweimal sagen, also flugs das Benötigte eingekauft. Burger mache fast ausschließlich von Grund auf selbst. Das macht das vermeintliche Fastfood zwar zu einer zeitaufwendigen Prozedur, ich weiß dafür aber, was in den Sachen drin ist. Besonders bei den großen Franchiseketten ist oft gar nicht mal der Burger selbst das Problem - das bisschen Salat und Rindfleisch ist ja fast schon gesund - es sind die Saucen und insbesondere der Bun, also das Brötchen, die unter die Genfer Konvention zum Verbot chemischer Kampfstoffe fallen sollten.

Mittwoch, 11. Oktober 2017

Sauce Hollandaise: Risiko Edition


Es gibt Tage, da bleibt man lieber im Bett. Ich bin ja ein großer Freund davon, Dinge auf das Autodach zu legen und dann loszufahren. Bisher ist das auch immer gut gegangen, heute habe ich es aber geschafft, mein Smartphone auf diesem Wege in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Ich konnte die Einzelteile zwar auf der B1 einsammeln, so dass ich zumindest SIM- und SD-Karte wieder habe. Das Gerät hingegen hat es hinter sich. Aber ärgern hilft auch nicht, denn dann bekomme ich schlechte Laune und das Handy ist immer noch kaputt. Irgendwo liegt hier noch ein S5 Mini und/oder ein S4 rum, die tun es erstmal auch.  

Dienstag, 10. Oktober 2017

Paprikatopf mit Huhn


Der eine oder andere Beitrag in diversen Kochgruppen hat in mir den Wunsch nach etwas ungarisch angehauchtem erweckt, vorzugsweise geschmort. Bei uns läuft das ja alles als Gulasch, der Magyare macht da feinere Unterschiede und kann unter anderem mit gulyás, pörkölt, paprikás oder tokány aufwarten. Vermutlich wäre das heutige Essen durch die Zugabe von Sahne und Crème Fraîche am ehesten ein paprikás, aber dieses Fass will ich hier jetzt nicht aufmachen, deshalb spreche ich ganz einfach von "Paprikatopf". Authentisch ist das sicher nicht, aber mir schmeckt es so und solange ich das Ganze nicht als etwas verkaufe, was es nicht ist, gibt es auch nichts zu meckern.

Montag, 9. Oktober 2017

Spaghetti mit Spinat, Tomaten und Riesengarnelen


Kochen kann nach einem langem Arbeitstag entspannend sein, doch manchmal habe auch ich keine Lust auf große Aktionen am Herd. Wenn es schnell gehen muss greife ich gerne zu Pasta. Da gibt es jenseits der Klassiker unendliche Kombinationsmöglichkeiten und man oftmals etwas leckeres, dennoch aber vergleichsweise leichtes auf dem Teller. Heute habe ich Spinat mit Tomaten gepaart und ein paar Riesengarnelen dazugepackt.Ich bin halt noch etwas erkältet und da kann eine extra Portion Antibiotika nicht schaden. Damit das Ganze nicht zu trocken wird und weil ich Käse in italienisch angehauchten Fisch- und Meresfrüchtegerichten vermeide, habe ich etwas Mascarpone untergerührt. Alles in allem eine leckere Pasta, die ich jederzeit auch auf die Karte eines italienischen Restaurants setzen würde.

Sonntag, 8. Oktober 2017

Nudeln mit Huhn und Riesengarnelen


Es gibt so ein paar tiefgreifende Weisheiten, für die man nicht unbedingt einen Glückskeks aufmachen muss. "Wer ein Omelett machen will, muss Eier zerschlagen" ist zum Beispiel eine davon. "Man soll den Pelz des Bären nicht verkaufen, bis man ihn hat" ist ein anderes. Hinzugefügt werden sollte noch: "Wer Bratnudeln machen möchte, braucht Nudeln". Normalerweise habe ich immer tonnenweise, besonders chinesische Teigwaren im Haus. Heute sollte es auf Wunsch der Familie Bratnudeln geben und ich hatte schon alles schön vorbereitet, nur um festzustellen, dass aus irgendeinem Grund keine Mie-Nudeln mehr im vorrätig warn. An einem Sonntag natürlich schlecht. Klar, ich hätte mein Stirfry auch mit Reis reichen können, aber beim Durchwühlen der Bestände fiel mir dann eine Packung japanischer Udon-Nudeln in die Hände. Also habe ich - schockschwere Not! - zu einer Crossover-Lösung gegriffen und ein chinesisches Wokgericht mit japanischen Nudeln serviert. Ich hatte schon Angst, dass dies, ähnlich dem Teilen durch Null, das Universum implodieren lässt, aber siehe da, es ist noch mal gut gegangen. Mehr noch, es hat sogar besser als mit Mie geschmeckt.

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Pasta mit Spitzkohl und Möhre


Herbst ist auch Kohlzeit. Aus alten Tagen, als man noch Angst vor Vitaminen hatte, kennt man das Gemüse oft noch stundenlang auf dem Herd zu Brei gekocht. Muss aber nicht sein. Gerade zarte Sorten, wie zum Beispiel Spitzkohl, verdienen eine schonende Herangehensweise. Kurz durch die Pfanne geschwenkt behält der Kollege nämlich seinen knackigen Biss und auch möglichst viele gute Inhaltsstoffe. Verzichtet man auf die (spontane) Beigabe von Speck, ist das dann sogar vegetarisch, ohne Käse und mit den richtigen Nudeln gar vegan.

Montag, 2. Oktober 2017

Paella mit Venusmuscheln, Thunfisch und Shrimps


Wie lautet die uralte Küchenweisheit? "Wenn du nicht mehr weiter weißt, dann koche dir 'ne Schale Reis". Die Frage reduziert sich dann meist nur noch auf die Entscheidung "Risotto oder Paella?". Da ich heute aber fantastische Venusmuscheln (Vongole) bekommen habe und darüber hinaus noch Riesengarnelen und guten Thunfisch, schien mir die spanische Richtung vom Schicksal bestimmt. Paella sollte es werden und tatsächlich fand sich in meinen Beständen noch ein volles Säckchen mit Arroz Bomba, dem richtigen Reiskorn für dieses Gericht. Alles andere ist ohnehin immer vorrätig, also stand dem Unterfangen nichts im Wege.    

Sonntag, 1. Oktober 2017

The Best of September 2017


Auch wenn es diesen September hier stiller war als sonst, lohnt sich der Monatsrückblick. Das Essen wird deutlich herbstlicher. Schmorgerichte und Schnitzel standen hoch im Kurs und so überrascht es kaum, dass eine deftige Bohnensuppe klickmäßig als Gewinner durchs Ziel marschiert ist. Ich selber habe während einer Woche in der Ukraine viel Anregungen gesammelt und werde mich demnächst dem Thema "slawische Küche" vermutlich weiter annähern.