Freitag, 23. Oktober 2015

Vegetarisches Juvetsi - griechischer Nudelauflauf


Eigentlich sollte dieser Eintrag schon gestern raus. Eigentlich sollte ich auch gestern einen schnelleren und vorgeblich besseren Internet- und Telefonanschluss bekommen. Speedport, Simkarte, haufenweise Anleitungen und auch die Zugangsdaten kamen überpünktlich. Das hat mir schon zu denken gegeben, denn normalerweise, wenn alles glatt zu laufen scheint, kommt irgendwann der große Hammer. Um 16.19 Uhr kam dann die SMS „Sie können ihr beauftragtes Produkt nun in Betrieb nehmen“. Gesagt, getan. Ich habe mich genau an die Anleitung gehalten, aber nichts passierte. Nun musste ich also mit dem Handy die Hotline anrufen, natürlich kostenpflichtig. Nicht viel, aber immerhin. Nachdem ich dreimal neu wählen musste, weil ich immer wieder aus der Warteschleife flog, konnte ich endlich eine Serviceberaterin erreichen und was sagt die mir? „Natürlich können sie das Gerät jetzt in Betrieb nehmen. Es wird bloß noch ein paar Stunden dauern, bis sie es dann auch nutzen können.“ Vielen Dank auch. Immerhin konnten wir klären, dass ich die neue Simkarte nicht benutzen soll, sondern die alte weiterhin brauche. Sagt einem auch keiner vorher. Jetzt habe ich wenigstens LTE Empfang. Nutzt aber nichts, denn Internet und Telefon funktionieren trotzdem nicht, da angeblich die Zugangsdaten für DSL falsch sind und ich beim Konfigurieren des Routers immer einen "r56-0001" Fehler bekomme. Ein Blick in diverse Internetforen (Smartphone sei Dank) zeigt mir, dass ich da nicht der Einzige bin. So muss ich die Fotos auf das Handy friemeln und von da posten. Ich habe Magenta als Farbe noch nie gemocht.

Genug geweint, nun zum gestrigen Essen. Wir, oder besser gesagt die Kleine, die jetzt schon ganz schön groß ist, hatte eine bevorzugt vegetarisch Freundin zu Besuch. Dem habe ich natürlich Rechnung getragen, musste dafür aber kurzfristig umdisponieren. Das ursprünglich für heute geplante Gericht gibt es dann morgen. Heute gab es eine vegetarische Version des griechischen Júvetsis, eines meiner Lieblingsgerichte aus dieser Küche. Normalerweise nimmt man hierfür Lammfleisch (auch Rind und Schwein) und schmort es mit Tomaten, Gemüse und reisförmigen Nudeln in einem Tontopf. Das kann man sehr gut im Römertopf nachmachen oder aber auch in einem normalen Bräter mit Deckel.


Für sechs Portionen habe ich rund 350 Gramm dieser in Griechenland kritharáki genannten Nudeln gebraucht.



Des Weiteren:
  • 1 Zwiebel
  • 3 Knoblauchzehen
  • 2 Möhren
  • 1 Petersilienwurzel
  • 1 Bund Petersilie
  • 3 Paprika (rot und gelb)
  • 1 Zucchino
  • 1 EL Oregano
  • 1 EL Paprikapulver (Schärfegrad nach Wunsch)
  • 2 EL Tomatenmark
  • 700 g geschälte Tomaten aus der Dose
  • Zitrone oder 50 ml Weißwein
  • 750 ml Gemüsebrühe
  • Salz
  • Pfeffer
  • Zucker
  • Olivenöl
Außerdem:
  • Feta oder Hartkäse zum Bestreuen
Ich hätte gerne Staudensellerie gehabt, den konnte ich leider heute nirgends bekommen. Aber ich hatte noch Petersilienwurzel, das ist als Sellerieersatz passabel. Oregano wäre frisch auch besser gewesen, aber man muss eben mit dem auskommen, was man zur Verfügung hat.


Das Geheimnis eines fast jeden mediterranen Schmorgerichts ist es, Gemüse langsam und sachte in nicht zu wenig Olivenöl anzuschwitzen. Gerade was Olivenöl angeht, sind wir Nordeuropäer oftmals viel zu ängstlich. Viele Originalrezepte aus Südeuropa beginnen mit den Worten „Gießen sie einen Viertelliter Olivenöl in einen Topf …“. Und die Leute dort sind trotzdem selten dick und werden oft steinalt.

Nun gut, wir pellen unsere Zwiebel und würfeln, der Knoblauch wird auch von der Pelle befreit und nicht zu fein gehackt. Möhre und Petersilienwurzel schälen und fein würfeln, die groben Stängel der Petersilie ebenso in kleine Stücke hacken. In nicht zu wenig Olivenöl bei niedriger Hitze zehn Minuten anschwitzen, ohne das Gemüse bräunen zu lassen.
Inzwischen Paprika entkernen und in zwei Zentimeter große Stücke schneiden. Man kann die Paprika natürlich auch vorher enthäuten, aber das hier ist ein so rustikales Gericht, dass ein Enthäuten nicht notwendig ist. Wer möchte, entfernt die Haut natürlich.


Den Zucchino ebenfalls zwei Zentimeter groß würfeln. Beides zum Gemüse geben und weitere zehn Minuten leicht anschwitzen.



Tomatenmark mit Paprikapulver, Oregano einem Schuss Gemüsebrühe und 50 Millilitern Weißwein oder Zitronensaft verrühren und zum Gemüse geben. Etwas einkochen lassen.


Die Dosentomaten hinzufügen und mit Holzlöffel etwas zerdrücken. Mit etwas Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken, Deckel auflegen und eine halbe Stunde auf niedrigster Stufe leicht simmern lassen. Zwischendurch umrühren. 

In der Zwischenzeit den Ofen auf 120°C vorheizen.



Nach dreißig Minuten die restliche Brühe und die Nudeln hinzufügen, gut durchrühren und einmal aufkochen lassen. Deckel auflegen und im Ofen zwanzig Minuten garen, oder bis die Nudeln fertig und die Sauce schön sämig ist. Wenn man weniger mutig ist, gibt man erst nur einen Teil der Brühe zu und kippt dann, wenn nötig, nach.




Zum Schluss noch einmal abschmecken. Die Petersilie hacken und unterheben. Ich habe hier noch ein paar echte dunkle Oliven entkernt und untergehoben. Die hätte ich normalerweise schon mit den Nudeln dazugegeben, aber der Gast ist kein großer Olivenfan, also habe ich diese erst beim Servieren unter die Portionen gemengt. Geht auch.

Mit Fetabröseln oder geriebenem Hartkäse servieren.

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Flashback:


Rezept vom 22.01.2014: Kürbislasagne

2 Kommentare:

  1. The result is delicious and very healthy. I am convinced that you have enjoyed preparing this dish and how well your kitchen smelling.
    Schönes Wochenende!

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    1. Thank you. I was satisfied with both taste and smell. For a meaty original feel free to look here:

      http://wesfood.blogspot.de/2013/12/juvetsi.html

      ¡buen fin de semana!

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