Donnerstag, 1. Oktober 2015

Kasslerrippe mit Honig-Trauben-Kraut


"Ich hätte längst ..."

"Eigentlich wollte ich schon lange ..."

"Ich müsste dringend mal ..."

All dies könnten Untertitel dieses Blogs sein. Sauerkraut, zum Beispiel, will ich schon seit Ewigkeiten machen, aber ich komme einfach nicht dazu, mir einen Sauerkraut-Bottich zu kaufen. Die Rezensionen auf einschlägigen Seiten schrecken mich einfach ab, aber vielleicht wage ich es dennoch und kaufe einfach einen. "Vielleicht sollte ich einfach mal ..."


Also gibt es heute zum Kassler kein richtiges Sauerkraut - das muss ja wochenlang fermentieren - sondern säuerlich geschmortes Kraut. Ist nicht der wahre Jakob, aber besser als gar nichts. Mir hat es geschmeckt, der Kleinen auch. Nur die Gattin war vom Kohl nicht ganz so überzeugt, aber sie ist auch keine Freundin von Sauerkraut.  


Ich habe hier mal wieder ohne Rezept einfach drauf losgekocht, deshalb sind auf dem anfänglichen Zutatenbild auch einige Sachen nicht zu sehen - Essig zum Beispiel.
  • 1200 Kilo Kassler (dicke Rippe)
  • 1 Zwiebel
  • 750 g Weißkohl
  • 2 Möhren
  • 3 - 4 Lorbeerblätter
  • 1 EL Wacholderbeeren
  • 1 EL Dijon-Senf
  • 400 ml Sekt
  • 250 ml heller Fond
  • 750 g Kartoffeln
  • 150 g Weintrauben
  • 2 EL Honig
  • 100 ml heller Essig
  • Speisestärke
  • Salz
  • Butterschmalz

Zwiebel pellen und würfeln. Kohl in nicht zu feine Streifen raspeln, Möhren schälen und ebenfalls raspeln oder in dünne Scheiben schneiden. Kartoffeln schälen und nach Wunsch halbieren oder vierteln. Den Backofen heizen wir auf 120°C vor.

Zwiebeln mit Butterschmalz in einem Bräter anschwitzen.



Kohlstreifen dazu geben. Wie wir von Kohlrouladen wissen, schaden hier ein paar Röstaromen nicht. Vorsichtig salzen - Kassler bringt schon ordentlich Salz mit - und umrühren. 


Beginnt der Kohl leicht zu glänzen, geben wir Möhre, Lorbeer und den Wacholder (leicht andrücken) dazu ...


... und mit Sekt ablöschen. Kurz aufkochen lassen, die Brühe angießen, Senf einrühren und Kartoffeln am Rand des Bräters verteilen.


Dicke Rippe entlang der Knochen in Einzelportionen teilen und in die Form legen. Mit Einem Deckel )oder Alufolie) bedecken und dreißig Minuten garen. Dann Kartoffeln wenden, Ofentemperatur auf volle Kraft stellen und abgedeckt weitere fünfzehn schmoren lassen.


Bräter aus dem Ofen nehmen, den Honig einrühren und soviel Essig angießen, dass die Flüssigkeit eine angenehme Säure aufweist, Nun auch die und Weintrauben hinzugeben. Nach Wunsch etwas Speisestärke in wenig kaltem Wasser auflösen und in die Flüssigkeit rühren. Für weitere fünfzehn Minuten abgedeckt im Ofen garen.


Die Kartoffeln sollten jetzt gar sein. Noch einmal abschmecken und gegebenenfalls nachsalzen.


Rippe mit Kartoffeln, Kraut, Trauben und Möhren ohne viel Brimborium auf einen Teller geben und essen.

"Ist es das, wofür sie in Erinnerung bleiben wollen, wenn sie das Zeitliche gesegnet haben, Herr Westerhausen?" - "Optisch sicherlich nicht. Geschmacklich gibt es schlimmere Hinterlassenschaften".

____
Flashback:



Rezept vom 10.07.2014: Mantı - türkische Tortellini

2 Kommentare:

  1. geiles zeug, superwesterhausen. kennst du mein sauerkraut in drei tagen?

    AntwortenLöschen