Mittwoch, 5. Februar 2014

Erkältungskiller: Hühnersuppe


Mitunter passiert es - man wacht morgens auf, möchte den Tag fröhlich begrüßen, bemerkt aber schon beim ersten Schlucken, dass etwas nicht stimmt. Der Mund ist trocken, die Zunge wie Sandpapier und die Stimme ähnelt dem Krächzen eines Raben. Heiserkeit ist für die erfolgreiche Ausübung meines Berufes natürlich nicht wirklich förderlich - für das Hobby aber ebenso wenig. Egal was man isst, es schmeckt nach Pappe und verursacht auf dem Weg vom Mund in die Speiseröhre Schmerzen. Kein erfreulicher Zustand also.


Aber man hat ja vorgesorgt und für solche Zwecke immer etwas Hühnerbrühe eingekocht oder gefroren auf Vorrat. Bekanntlich gibt es bei Erkältungen ja nichts besseres, als eine gute, alte Suppe vom Huhn. Die Forschung weiß zwar nicht genau warum dem so ist, es scheint aber wahrscheinlich, dass die Suppe über den Placeboeffekt hinaus einen positiven Einfluß auf den Verlauf von Entzündungsprozessen im Körper hat - die Beigabe von Ingwer und Knoblauch hier verstärken diesen Effekt noch. Es ist aber auch klar, dass dieser heilungsförderliche Prozess scheinbar nicht bei Instanbrühen eintritt. 

Ich brauche nun nur etwas Geflügelfleisch und Gemüse nach Wahl mit etwas Salz in dem Fond gar ziehen lassen und heiß mit Suppennudeln servieren.



Will ich eine Hühnersuppe von Grund auf frisch zubereiten brauche ich:
  • 1 Poularde, ein Suppenhuhn oder ein halbes Frikasseehuhn 
  • 1/4 Knolle Sellerie
  • 1 Stange Porree
  • 2 Möhren
  • 1 Zwiebel (mit Schale)
  • 1 Petersilienwurzel
  • 3 - 4 Cocktailtomaten
  • 1 Zehe Knoblauch
  • grobes Meersalz
  • 1 TL Pfefferkörner
  • 1 TL Pimentkörner
  • 1 paar Zweige Thymian
  • Lorbeerblätter
Optional:
  • 1 Stück Ingwer
Da ich das Brustfleisch als Einlage verwenden möchte und es deshalb nicht "tot-gekocht" werden soll, löse ich die Brust aus. So kann ich sie nachdem sie gar ist entfernen. Es gibt Köche, die den Bürzel (der Steiß oder "Gnubbel" am Ende des Rückrades, der Hintern des Huhn, sozusagen) vor dem Kochen entfernen. An dem Bürzel sind Talgdrüsen. Dies kann dazu führen, das die Suppe tranig schmeckt. So wird es zumindest von Einigen behauptet. Um ehrlich zu sein, ich habe den Bürzel noch nie entfernt und trotzdem keine tranigen Suppen gehabt.

In jedem Supermarkt gibt es Suppengrün bereits fertig gebündelt zu kaufen. Meist sind das aber erbärmliche Reste. Wenn man das kleine, vertrocknete Stück Sellerie von braunen Stellen und Schale befreit hat, bleiben meist nur Teile in homöopathischen Mengen zurück. Da ich aber gern mehr als nur den Geschmack zweier Selleriemoleküle in meiner Suppe habe, nehme ich lieber ganze Gemüse.   

Wie bereits an anderer Stelle geschildert, beherzigen wir die Regel: geht es uns um die Flüssigkeit, salzen wir beim Kochen nicht. Will man das Fleisch und Gemüse als Einlage verwenden, salzen wir das Kochwasser leicht.  



Wir halbieren die Zwiebel und legen sie mit den Schnittflächen nach unten in eine mit Alufolie ausgelegte heiße Pfanne. Die Folie erspart uns das Abwaschen. Bei herkömmlichen Kochplatten kann die Folie auch gleich auf den Herd gelegt werden. 



So sollte die Zwiebel dann aussehen. Zusammen mit der Schale gibt das ein tolle Farbe.

Sellerie, Lauch und Möhre schälen und grob würfeln. Den Knoblauch einfach mit der flachen Messerseite anquetschen, er braucht nicht geschält zu werden. Ebenso darf der Ingwer seine Schale behalten.



Pfeffer und Pimentkörner mit dem Boden eines schweres Topfes leicht andrücken. 


Alle Zutaten in einen Topf geben, soviel Wasser hinzufügen, dass alles bedeckt ist, leicht salzen und zum Kochen bringen. Dann auf kleiner Flamme leicht köcheln lassen, auf keinen Fall sprudelnd kochen. Abschöpfen brauchen wir nichts, denn wir wollen a) keinen Geschmack entfernen und b) wird die Suppe am Ende ohnehin noch einmal gefiltert.

Nach einer dreiviertel Stunde bis Stunde können Brust und Gemüse entfernt werden. Sie haben genug Geschmack abgegeben, können aber nach Wunsch noch als Einlage verwendet werden. 

Ist das Brustfleisch Fleisch erkaltet, würfeln wir es.


Die Suppe mit dem Huhn noch eine weitere Stunde köcheln lassen, dann durch ein mit Küchenpapier ausgelegtes Haarsieb abgießen. Aus dem restlichen Fleisch könnte man jetzt noch einen Geflügelsalat oder ein Frikassee machen.



So ist sie nun schön klar.

Schneller geht es mit einem Schnellkochtopf. Dann kann man zwar zwischendurch das Brustfleisch nicht entfernen, aber man ist nach einer halben Stunde mit dem Thema Suppe durch.  


Wir servieren heiß mit Eierstich, Suppennudeln oder nach Belieben mit Petersilie. Auch Erbsen schmecken in der Brühe gut.

Die Suppe hat meinem Hals gut getan. Morgen versuche ich eine chinesische sauer-scharfe Suppe (manchmal 
auch Pekingsuppe genannt) herzustellen.

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