Montag, 22. Mai 2017

Tsire - westafrikanische Gewürzmischung


Auf der ewig andauernden Suche nach neuen aufregenden Gewürzmischungen bin ich auf Tsire gestoßen, eine leicht scharfe Angelegenheit auf Erdnussbasis aus dem westafrikanischen Raum. Dort scheint man, ähnlich wie in Indonesien oder Thailand die nussähnliche Hülsenfrucht in Verbindung mit Chili zu lieben. Das ist interessant, denn eigentlich stammt unser arachisischer Schmetterlingsblütler aus den südamerikanischen Anden und hat demnach, genau wie die Chili und vieles mehr, erst mit der "Entdeckung der neuen Welt" Einzug in die Küchen Afrikas, Asiens und Europa gefunden.

Auch wenn Thor Heyerdahl 1970 beweisen hat, dass man durchaus schon in der Antike den Atlantik von Afrika nach Amerika überqueren konnte oder zumindest hätte können, Handel wird dort nicht geherrscht haben. Das führt zu der kleinen Randbemerkung: Wer also auf Mittelaltermärkten Essen mit Kartoffeln, Mais, Tomaten oder Gebäck mit Schokolade und Vanille anbietet, gehört wegen schwarzer Magie angeklagt, denn deratiges Gewächs war hier zu dieser Zeit unbekannt.                 


Wir machen hier eine wieder eine Basisversion, die sicherlich regional um andere Gewürze erweitert werden kann. 
  • 200 g Erdnüsse
  • 1 Zimtstange
  • 1 TL Chilipulver oder Cayenne
  • 1/2 TL Ingwerpulver
  • 1/TL Nelken
  • 10 Pimentkörner
  • 1/4 Muskatnuss

Nimmt man bereits fertig geröstet und gesalzene Erdnüsse, entfällt dieser Schritt. Meine sind roh und werden deshalb in einer trockenen Pfanne angeröstet. Das geht auch im Backofen bei 180° C Ober- und Unterhitze. Rösten, bis die Nüsse bräunen,ohne Schwarz zu werden, dann noch heiß salzen.


Nun die ganzen Gewürze ebenfalls trocken anrösten, bis sie duften. Alles abkühlen lassen und im Mörser oder einer elektrischen Kaffeemühle - ich habe eine für 15 Euro nur für Gewürze - mahlen.


Durch die Erdnüsse erschien mir das Ganze noch zu feucht, also habe ich die Mischung noch einmal vorsichtig in der trockenen Pfanne angeröstet. Das sollte man in jedem Fall auch dann tun, wenn man statt ganzer Gewürze gemahlene nimmt.


Im Schraubglas soll sich das Gewürz luft- und lichtdicht ein paar Monate halten. Kann ich noch nichts zu sagen, wird sich zeigen. Es wird in Westfarika gerne zum Würzen oder Marinieren von Kebabs genommen oder - nach Wunsch mit Semmelbröseln vermischt - zum panieren von Fleisch. Es kann aber auch in Eintöpfen verwendet werden, unser westafrikanischer Hühnereintopf mit Erdnusssauce vom Januar letzten Jahres geht in etwa in die gleiche Richtung. Ich lass euch dann wissen, wozu ich es diesmal verwende.
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Flashback:



Heute vor einem Jahr: Dukkah-Butter

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